Therapiekonzept P

Therapie­konzept

der Reisach Kliniken

 

Unsere Arbeit in den Reisach Kliniken basiert auf wissenschaftlich fundierten Verfahren der Psycho­therapie und Medizin. Im Zentrum der therapeutischen Arbeit stehen folgende wissenschaftlich anerkannte Psychotherapieverfahren:

  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Systemische Psychotherapie
  • Skillstraining nach Marsha Linehan
  • Achtsamkeitsbasierte Verfahren
  • Körpertherapie
  • Traumaspezifische Verfahren nach Luise Reddemann
  • Integrierte Nachsorge (12-Schritte-Programm)

 

Das Therapiekonzept der Reisach Kliniken basiert auf dem Prinzip der Therapeutischen Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft leben und arbeiten Patient*innen sowie Mitarbeitende gemeinsam in einem Umfeld des Lernens und Lehrens. Der Fokus liegt auf der Förderung von konstruktivem Verhalten und der liebevollen Konfrontation von destruktivem Verhalten. Die Klinik schafft einen Raum, in dem Patient*innen ihre Gefühle ausdrücken und an ihrer Heilung arbeiten können – unterstützt durch professionelle Therapeut*innen, die Erfahrungen der Mitpatient*innen und das klare, respektvolle Miteinander.

Ein zentrales Element der Therapeutischen Gemeinschaft ist die persönliche Ansprache der Patient*innen mit „Du“ und Vornamen, was eine gleichwertige Kommunikation und den respektvollen Umgang untereinander stärkt. Die Gemeinschaft bietet ein unterstützendes Klima, in dem Patient*innen ermutigt werden, sich auf ihre Heilungsprozesse einzulassen, auch wenn diese mit Unsicherheit verbunden sein können. Dabei werden selbstschädigende Verhaltensmuster überwunden und konstruktive Bewältigungsstrategien entwickelt. Die Struktur der Therapeutischen Gemeinschaft schafft den richtigen Moment für Heilung und Veränderung.

Im therapeutischen Alltag werden in regelmäßigen, von erfahrenen Therapeut*innen begleitete „Gemeinschaftstherapien“ zwischenmenschliche Konflikte und Verhaltensweisen angesprochen und genutzt, um individuelle Entwicklungsprozesse zu fördern. Das Konzept geht davon aus, dass viele psychische Erkrankungen in zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen. Deshalb wird durch ein vertrauensvolles, konfrontierendes und unterstützendes Miteinander gesundes zwischenmenschliches Verhalten eingeübt und dysfunktionale Muster in funktionale Interaktionen transformiert.

Innerhalb der therapeutischen Gemeinschaft sehen wir nicht-sexuelle Berührung als einen wesentlichen Heilfaktor an. Natürlich ist eine Behandlung auch ohne physische Berührung möglich – insbesondere für Patient*innen mit Traumafolgestörungen kann dies von großer Bedeutung sein. Berührung fördert das Gefühl der Verbundenheit, reduziert soziale Ängste und Schmerzen, wirkt entspannend und stärkt das Immunsystem. Physischer Kontakt ist eine Schlüsselkomponente für das emotionale, geistige und körperliche Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang arbeiten wir eng mit der Deutschen Gesellschaft für Berührungsmedizin zusammen.

In unseren Kliniken verstehen wir Heilung als einen ganzheitlichen Prozess, der auch die geistige und spirituelle Dimension umfasst. Inspiriert von Viktor Frankls Logotherapie sehen wir den Sinn als zentrale Ressource zur Krisenbewältigung und Förderung nachhaltiger Gesundheit. Wir unterstützen dabei, die eigene spirituelle Dimension zu entdecken und zu vertiefen, um eine tiefere Verbindung zu sich selbst und einem größeren Ganzen zu finden. Eine positiv erlebte Spiritualität hilft, seelische Krisen zu überwinden und ein erfüllteres Leben zu führen. Auf Wunsch begleitet Sie ein Klinikseelsorger auf Ihrem individuellen Weg.

Die „Therapeutischen Vereinbarungen“ sind ein integraler Bestandteil unseres Therapie-Konzepts und unterstützen Sie dabei, eingefahrene und einschränkende Gewohnheiten zu erkennen und durch förderliche Verhaltensweisen zu ersetzen. Ein wesentlicher Aspekt dieser Vereinbarungen ist der bewusste Verzicht auf bestimmte Gewohnheiten während des Klinikaufenthalts, die Sie im Alltag häufig unbewusst zum Spannungsabbau oder als Ablenkung genutzt haben, möglicherweise bis hin zu süchtigem Gebrauch (z.B. der Konsum von stimmungsverändernden Substanzen wie Alkohol und Nikotin oder von elektronischen Medien). Dieser Verzicht schafft Raum für neue Erfahrungen und fördert den intensiveren Kontakt zu Ihrem inneren Erleben. Unsere Erfahrung zeigt, dass dieser Prozess eine effektive und schnellere Annäherung an die tatsächlichen Gefühle und Bedürfnisse ermöglicht, was zu einem tieferen Bewusstsein über den eigenen Umgang mit Gefühlen und die wahren Bedürfnisse führt.

In den Reisach Kliniken orientieren wir uns am 12-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker, das als bewährter Weg zur Genesung von Suchtkrankheiten und psychischen Erkrankungen gilt. Das Programm basiert auf der Erfahrung der Betroffenen und fördert Selbsthilfe sowie einen spirituellen Weg. Mehrmals wöchentlich finden Selbsthilfe-Gruppen statt, die einen offenen Austausch von Erfahrungen ermöglichen und Heilung durch das Teilen von Leidensgeschichten und neuen Perspektiven fördern. Wir empfehlen, bereits vor dem stationären Aufenthalt an Selbsthilfegruppen teilzunehmen.

Zu unserem ganzheitlichen Verständnis von Genesung zählt auch die Bedeutung einer ausgewogenen, wohlschmeckenden und gesunden Ernährung. Eine sorgfältige Auswahl hochwertiger, regionaler und saisonaler Nahrungsmittel unterstützt nicht nur den körperlichen, sondern auch den geistigen Heilungsprozess. Daher legen wir großen Wert auf die Qualität der Ernährung, eine frische Zubereitung unserer Speisen und die Einhaltung der DGE-Ernährungsempfehlungen.

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